Gemeinsame Waldbrandübung der Feuerwehren der Region Schramberg
9 Feuerwehren, 100 Einsatzkräfte, 1 Förster, 20 Fahrzeuge – Feuerwehren der Region Schramberg üben gemeinsam Waldbrandbekämpfung
Die Feuerwehren aus dem Löschbezirk Schramberg wollten das Zusammenarbeiten über Gemeindegrenzen hinweg üben. Und das Thema „Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung“ gewinnt in Deutschland auch immer mehr an Bedeutung. Was liegt da näher, als eine große Übung durchzuführen, die dieses Thema behandelt.
Die Aufgabe, diese Übung auszuarbeiten und vorzubereiten, nahmen die Feuerwehrleute aus Schiltach gerne an. Sie beschäftigen sich schon seit einiger Zeit intensiver mit dem Thema der besonderen Brandbekämpfung. Es wurden Schulungen besucht und an Fachdiskussionen teilgenommen. Als Folge daraus wurde ein Wechselladefahrzeug mit Abrollbehälter angeschafft. Zur Beladung gehören neben 1500 Meter Schlauchmaterial und zwei Förderpumpen (TS-8/8) auch Schlauchrucksäcke mit C- und D-Schläuchen, D-C-D-Verteiler, Wasserrucksäcke, Feuerpatschen, Gorguis (spezielle Hacken), Spaten, Schutzkleidung und vieles mehr.
Das notwendige Übungsobjekt war schnell gefunden, zumal der zuständige Förster in der gleichen Richtung unterwegs ist. Auch auf der Forstseite beschäftigen sich Fachleute mit der Thematik der Brandbekämpfung in Wäldern. Und in den letzten beiden Jahren hat sich in der Zusammenarbeit einiges getan. So werden z. B. Förster sofort bei einer Waldbrandmeldung mit alarmiert.
Im Wald oberhalb des Wohngebiets „Ziegelhütte“ in Schiltach, nahe des Gottlob-Freithaler-Hauses und der Friedrich-Grohe-Halle, war ein Brand ausgebrochen, der sich nach oben in die Höhenlagen ausdehnte, war die Übungsannahme. Einsatzleiter Eric Laurent, wie auch Förster Holger Wöhrle fuhren die Einsatzstelle unabhängig voneinander an. Gemeinsam erkundeten sie die Lage und schon folgten die ersten beiden Löschfahrzeuge mit Mannschaft, um den Brandsaum von unten zu bekämpfen. Damit das Löschwasser nicht ausging, wurde zunächst Wasser per Hydrant aus dem Trinkwassernetz entnommen. Um dem „Brand“ von der Front zu begegnen wurden zwei weitere Fahrzeuge auf den neuen Waldweg geschickt, der in diesem Jahr neu geschoben worden war. Ein weiteres Löschfahrzeug wurde beauftragt, Wasser aus der 300 Meter entfernten Schiltach zum Brandobjekt zu pumpen.
Derweil wurde eine Einsatzleitung als Unterstützung für den Einsatzleiter auf dem Parkplatz der Friedrich-Grohe-Halle errichtet. Auf diesem Platz war zugleich der Verletztensammelplatz eingerichtet worden, der von Helfern des DRK-Ortsvereins Schiltach-Schenkenzell betreut wurde. Zusätzlich wurde ein Beobachterposten auf den gegenüberliegenden Schlossberg entsendet, um von dort die Übersicht zu behalten. Informationen zu Windstärke und Ausbreitung wurden regelmäßig an die Einsatzleitung gegeben.
Für die weitere Wasserversorgung wurde ein Pendelverkehr mit vier Fahrzeugen errichtet. Damit sich die Fahrzeuge nicht gegeneinander im Weg sind, wurde ein Rundkurs über den Kirchbergweg und zurück über den Zimmerplatz ausgewählt. Dabei unterstützte die Feuerwehr aus Soufflenheim, Nordelsaß, mit einem speziellen Waldbrand-Tanklöschfahrzeug. (Mit dieser Feuerwehr pflegt die Feuerwehr Schiltach seit nahezu 10 Jahren eine gute Freundschaft.) Drei weitere Fahrzeuge wurden damit beauftragt, eine Wasserförderleitung an die obere Einsatzstelle aufzubauen. Schließlich mussten 120 Höhenmeter überwunden und 1100 Meter Schlauchlänge verlegt werden. Zur Brandbekämpfung und auch zur Wasserförderung wurde Material aus dem neuen Abrollbehälter entnommen.
Nach zwei Stunden hieß es dann „Übungsende“. Die Gastgeber aus Schiltach hatten nach dem Abbauen zum Umtrunk und einer heißen Wurst ins Gerätehaus eingeladen. Hier wurde Manöverkritik gehalten, die durchweg positiv ausfiel. Aus der Einsatzleitung berichtete Volker Hils, Kommandant der Feuerwehr Dunningen über die Erkenntnisse, die gesammelt wurden und der freundlichen Unterstützung und Austausch mit den französischen Kameraden aus Soufflenheim, die schon mehr Erfahrung bei Waldbränden haben. Alles war glatt abgelaufen. Alle arbeiteten hervorragend zusammen. Er dankte dem Vorbereitungsteam. Schiltachs Kommandant Markus Fehrenbacher hatte die Übung als Beobachter verfolgt und zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden mit dem reibungslosen Ablauf. Diese Übung solle der Start für weitere gemeinsame Übungen und Treffen werden.
Nachdem sich die Mannschaft gestärkt hatte, konnte eine Besonderheit des französischen Fahrzeugs demonstriert werden: Eine Selbstschutzanlage mit 300 Litern Wasser, mit der das Fahrzeug kurzzeitig vor einer Feuerwalze geschützt werden kann.