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Stadtjugendfeuerwehr Oberndorf a.N. arbeitet erfolgreich mit Jugendfeuerwehr Zimmern o.R. zusammen

Stadtjugendfeuerwehr Oberndorf a.N. arbeitet erfolgreich mit Jugendfeuerwehr Zimmern o.R. zusammen
Mit dem Lockdown nach dem Covid-19-Ausbruch Anfang 2020 kam auch die Jugendarbeit der Feuerwehr Oberndorf a.N. zunächst nahezu vollständig zum Erliegen. Dies bedeutete, dass keine praktischen Dienstabende mehr stattfanden, die Ausschussarbeit der Stadtjugendfeuerwehr eingestellt wurde und auch kreisweite Veranstaltungen, wie das geplante Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr in Zimmern o.R. abgesagt werden mussten.
Nach den Lockerungen im Sommer keimte das erste Mal Hoffnung auf, die Jugendfeuerwehrarbeit wieder aufnehmen zu können. Hierzu wurde gemeinsam mit der Wehrführung und dem Stadtjugendfeuerwehrausschuss im Vorfeld ein Hygienekonzept erarbeitet, um im Oktober auch wieder Dienste in reduzierten Gruppengrößen und unter strengen Auflagen zu ermöglichen.
Allerdings war dies aufgrund der steigenden Fallzahlen nur von kurzer Dauer, sodass nach wenigen Wochen der Dienstbetrieb wieder eingestellt werden musste.
Da sich nun abzeichnete, dass sich daran auch so schnell nichts ändern würde, begann man im Kreis der Jugendgruppenleiter aller Abteilungen nach Alternativen zu suchen, um die Jugendlichen „bei der Stange zu halten“.
In Kleinstgruppen und via digitaler Medien erarbeitete man gemeinsam ein Strategiepapier mit zahlreichen Vorschlägen für Wissensvermittlung und Spaß mit Feuerwehrbezug.
Diese Ideen reichten von Quizfragen, über Film- und Serienvorschläge bis hin zu praktischen Übungen für Zuhause, wie das korrekte Binden von Knoten. Hier war nun die Kreativität der Jugendgruppenleiter gefragt, die Jugendlichen zum Mitmachen zu motivieren.
Ein ähnliches Auf und Ab erlebte auch die Jugendfeuerwehr Zimmern o.R. unter der Leitung ihres Jugendfeuerwehrwarts Andreas Roth. Dieser beschritt aber nach den neuerlichen Verschärfungen einen anderen Weg, in dem er den ersten Online-Dienst organisierte. Zum Thema „Brennen und Löschen“ lud er und sein Betreuerteam zu einem per Videokonferenz live durchgeführten Dienstabend ein. Mit einer gut vorbereiteten Präsentation und mehreren praktischen Experimenten kam dieser etwas andere Dienstabend bei den Jugendlichen sehr gut an, weshalb sich Roth Gedanken über weitere Dienstabende machte.
Diese erfolgten dann auch zu verschiedenen Themen rund um die Feuerwehr, teils auch mit eingeladenen Gastreferenten. Letzteres Konzept stellte sich für die Jugendfeuerwehr Zimmern o.R. als noch attraktiver heraus, weshalb zum Thema „Kleinlöschgeräte“ ebenfalls ein Gastreferent gefunden werden sollte.
In diesem Zuge nahm Roth Kontakt zu Thomas Luthardt auf, der in Boll die Jugendgruppe leitet und seine beruflichen Kenntnisse als Brandschutzingenieur sehr gerne einbrachte.
Daraufhin organisierten beide zusammen den Dienstabend, der viele praktische Experimente enthielt. Hierzu hatte der Zimmerner Jugendfeuerwehrwart Andreas Roth erneut seine Garage zum Online-Studio umfunktioniert. So konnte mit einigem technischen und logistischen Aufwand der Dienstabend so realitätsnah wie möglich auf die Bildschirme der Jugendlichen transferiert werden. Mit Kamera und Beleuchtung in Szene gesetzt, staunte neben den Jugendlichen auch so mancher Nachbar von Roth nicht schlecht über eine Fettexplosion, einen Magnesiumbrand und mehrere praktische Löschübungen, welche selbstverständlich unter Einhaltung jeglicher Sicherheits- und Hygienemaßnahmen stattfanden.
Der durchschlagende Erfolg und der Spaß an dieser neuen Form der Dienstgestaltung veranlasste die beiden Organisatoren auch zukünftig zusammenzuarbeiten und gemeinsame Dienstabende zu gestalten.
Hierbei sollte auch den Mitgliedern der Jugendgruppen Boll und Bochingen, welche seit 2015 kooperieren, eine Teilnahme ermöglicht werden. Mit Erfolg, denn das Dienstabendthema rund um die verschiedenen Formen der Feuerwehren in Deutschland wurde von den teilnehmenden Jugendlichen gut angenommen. Und nachdem softwaretechnisch „aufgerüstet“ wurde, konnte dieses Angebot schließlich auch auf die gesamte Stadtjugendfeuerwehr Oberndorf ausgeweitet werden, weshalb seither alle zwei Wochen die Jugendlichen aus beiden Gemeinden an den spannenden Dienstabenden teilnehmen können.
Aber nicht nur die Jugendlichen zeigen großes Interesse. So schalteten sich zwischenzeitlich auch schon die Bürgermeisterin Carmen Merz aus Zimmern o. R. und die Feuerwehrkommandanten beider Gemeinden, Manuel Suhr und Volker Schwab, zu. Diese zeigten sich begeistert von dem Angebot und boten bei Bedarf ihre Unterstützung an, was von allen Teilnehmenden freudig aufgenommen wurde.
Zudem zeichnet sich bereits heute ab, dass diese Zusammenarbeit auch nach der Pandemie fortgeführt werden soll. So stehen schon heute Überlegungen im Raum, wie zum gegebenen Zeitpunkt ein reales Kennenlernen organisiert werden kann. Denn das Interesse der Jugendlichen an den „Anderen“ ist inzwischen sehr groß und stellt vielleicht den Anfang einer gemeindeübergreifenden Freundschaft dar. Und das beweist einmal mehr eine der größten Stärken der Feuerwehren: Die Beständigkeit des kameradschaftlichen Zusammenhalts auch in noch so schwierigen Zeiten.

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