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Heißausbildung für die Mitglieder der Feuerwehr Villingendorf

Am Samstag, 06. April, besuchten zwölf Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Villingendorf ein Tagesseminar in der Wärmegewöhnungsanlage der Feuerwehr Ratshausen.
Warum wird eine solche Heißausbildung durchgeführt?
In der „normalen“ Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger lernen die Feuerwehrangehörigen den Umgang, die Handhabung und den Einsatz mit dem Pressluftatmer. Eine Begegnung mit echtem Feuer findet hierbei allerdings nur bedingt statt. Eine der herausforderndsten Tätigkeiten im Feuerwehrdienst ist aber die Brandbekämpfung im Innenangriff.
Gerade für junge Feuerwehrleute, die noch keinen Einsatz im Innenangriff und keinen Kontakt mit Feuer, Hitze und Rauch hatten, ist so ein Seminar eine gute Gelegenheit um für diese Aufgabe gewappnet zu sein. Aber auch für erfahrene Einsatzkräfte ist es eine Bereicherung, mal wieder einem Feuer sozusagen „Auge in Auge“ gegenüberzustehen. Ziel des Seminars ist es, dass die Feuerwehrleute lernen, mit der bei einem Brand entstehenden Hitze umzugehen und sich in Brandräumen sicher fortzubewegen. Auch wird der richtige Umgang mit einem Hohlstrahlrohr geübt und das Öffnen einer Tür zu einem Brandraum trainiert. Weitere Inhalte des Seminars sind Wirkungsweise und Grenzen der Schutzkleidung erfahren, korrektes Anlegen der Schutzkleidung üben sowie mit der physischen und psychischen Anstrengung bei einem Einsatz unter Atemschutz zurechtkommt.
Die Wärmegewöhnungsanlage der Feuerwehr Ratshausen ist eine feststoffbefeuerte Anlage, bestehend aus 6 Überseecontainern. Hier werden im Gegensatz zu vielen anderen Brandübungsanlagen statt Gas unbehandelte Holzpaletten und Holzplatten verbrannt. Dies hat den Vorteil, dass die Entstehung und Entwicklung eines kleinen Feuers bis zu einem Vollbrand beobachtet werden kann. Auch kann hier die Entwicklung und Ausbreitung des Rauches beobachtet werden. Dies ist bei einem Gasbrand nicht möglich.
Ablauf des Seminars
Zu Beginn des Seminars findet eine Sicherheitsbelehrung und eine theoretische Einweisung statt. Auch wird nochmal auf die Einsatztaktik im Innenangriff, die Schutzkleidung und den Unterschied zwischen Durchzündung (Flashover) und Rauchgasexplosion (Backdraft) eingegangen.
Im Anschluss geht es zur eigentlichen Übungsanlage. Jeder Teilnehmer macht zwei Durchgänge von jeweils zehn bis 15 Minuten.
Im ersten Durchgang ist ein vierer Trupp mit einem Ausbilder im Container. Hier wird die Anlage unter Atemschutz durchlaufen bis zum Brandraum, hier wird das Feuer beobachtet, wie sich der Brand entwickelt und eine Gewöhnung an die Temperatur findet statt.
Im zweiten Durchgang wird truppweise vorgegangen. Ein Trainer begleitet den Trupp. Hauptaugenmerk ist hier das Öffnen der Tür zum Brandraum, das Fortbewegen im Brandraum und der Umgang mit dem Hohlstrahlrohr. Parallel wurde im Außenbereich das Strahlrohr- sowie das Türöffnungstraining mit den anderen Teilnehmern geprobt.

Für die zwölf Teilnehmer war es ein lehrreicher Tag, für die jungen ebenso wie für die erfahrenen Feuerwehrleute.

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