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Checkliste zur frühen Schwarz-Weiß-Trennung im Brandeinsatz

In den vergangenen Jahren berichteten verschiedene Quellen über eine signifikante Häufung von Krebserkrankungen bei Feuerwehrangehörigen. Die zugrunde liegenden, internationalen Studien lassen dabei einen Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen und der Brandbekämpfung vermuten.

In einer umfangreichen Auswertung analysiert die Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation (IARC) die weltweite Studienlage und kommt zu der Gesamtbewertung, dass tatsächlich ein „möglicher Zusammenhang zwischen Krebserkrankung und Brandbekämpfung“ besteht. Mehrere Studien zeigten eine signifikante Korrelation, insbesondere bei Hoden- und Prostatakrebs sowie bei bösartigen Erkrankungen des lymphatischen Systems.

Eine mögliche Ursache für die Krebserkrankungen sieht die IARC in der Exposition der Feuerwehrangehörigen gegenüber verschiedenen Chemikalien, die häufig im Brandrauch sowie in Brandrückständen nachweisbar sind und die laut WHO seit vielen Jahrzehnten beim Menschen als krebsauslösend gelten. Bekannte Vertreter sind die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), Dioxine, Formaldehyd oder Asbest.

Eine laufende Querschnittstudie der UKBW soll Einblick in die reale Expositionssituation von Feuerwehrangehörigen geben. In verschiedenen Einsatzszenarien wird bei den Probanden gemessen, wie viele PAKs sie während eines Einsatzes über die Haut aufnehmen. Mithilfe des Projektes möchte man dann Strategien und Verhaltensweisen entwickeln, um die Giftstoffexposition im Einsatzalltag zu minimieren.

Da erst in wenigen Jahren konkrete Ergebnisse zu erwarten sind, empfiehlt sich beim heutigen Kenntnisstand die konsequente Umsetzung einer Schwarz-Weiß-Trennung im Brandeinsatz. Das gilt auch für Nachlösch- oder Aufräumarbeiten an kalten Brandstellen. Wertvolle Tipps liefern zum Beispiel das vfdb-Merkblatt „Empfehlung für den Feuerwehreinsatz zur Einsatzhygiene bei Bränden“ (03/2014) oder die DGUV-Information „Hygiene – Schutz gegen Kontamination“. Die darin enthaltenen sowie weitere Empfehlungen sind in einer Checkliste des Landesfeuerwehrverbandes zusammengestellt.

Quelle: Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg

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