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Jugendfeuerwehr Oberndorf a. N. 24 Stunden im Einsatz

Am vergangenen Wochenende, genau gesagt von Freitag, 13.09.2024, 18:00 Uhr bis Samstag, 14.09.2024, 18:00 Uhr war das Stadtgebiet Oberndorf Schauplatz zahlreicher Übungseinsätze und anderweitiger Feuerwehraktivitäten.

Anlass war der 24-Stunden-Dienst der Jugendfeuerwehr Oberndorf a. N., bei welchem die sechs Jugendgruppen Aistaig, Beffendorf, Bochingen, Boll, Hochmössingen und Oberndorf gemeinsam mit dem Jugendrotkreuz Oberndorf einen Tag bei der Berufsfeuerwehr erlebbar machten.

Los ging’s am Freitag, 13.09., pünktlich um 18:00 Uhr mit dem Antreten vor dem jeweiligen Feuerwehrgerätehaus. Hier wurde nochmals die Regeln und alle anderen organisatorischen Dinge besprochen, bevor es ans Aufbauen der Feldbetten ging. Denn die Jugendfeuerwehrler würden die Nacht im Feuerwehrhaus verbringen, um im Alarmfall entsprechend zügig ausrücken zu können. Dazu erhielt jede Jugendgruppe einen eigenen digitalen Meldeempfänger, auch Piepser genannt, der dann zu den Übungseinsätzen alarmierte.

Und hier hatten sich die Jugendgruppenleiter und auch einige Kameraden der aktiven Wehr einiges einfallen lassen. Das Einsatzspektrum reichte von der Beseitigung von fiktiven Ölspuren, über offenes Feuer, Verkehrsunfällen, Retten von Menschen und Tieren aus Notlagen bis hin zu simulierten Gefahrguteinsätzen mit auslaufenden Flüssigkeiten. Die Lagen wurden durch die einzelnen Jugendgruppen in Eigenregie, oftmals aber auch jugendgruppenübergreifend abgearbeitet und so die Zusammenarbeit – wie bei den Aktiven auch – geübt.

Highlights waren aber sicherlich die gemeinsamen Großübungen, wie z. B. am Samstagabend im Steinbruch im Irslenbach. Hier durften die Jugendfeuerwehrler in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Jugendrotkreuzes einen Großbrand und mehrere Kleinbrände löschen, einen PKW sichern sowie Verletzte und vermisste Personen suchen und versorgen. Dazu war natürlich die Sicherstellung einer großflächigen Ausleuchtung der Einsatzstellen sowie einer ausreichenden Löschwasserversorgung erforderlich, welche mittels entsprechender Technik und Ausrüstung auf den Fahrzeugen durch die einzelnen Fahrzeugmannschaften aufgebaut und in Stellung gebracht werden musste. Also mehr als genug zu tun für die insgesamt knapp 100 beteiligten Jugendlichen und Betreuer. Der ganze Steinbruch erstrahlte dabei im Feuerschein und den unzähligen Blaulichtern. Auch Feuerwehrkommandant Manuel Suhr sowie mehrere Abteilungskommandanten beobachteten diese beeindruckende Übung und freuten sich über die gute Zusammenarbeit und die saubere Bewältigung der Lagen durch die Beteiligten. Nach gut anderthalb Stunde wurde die Übung für beendet erklärt, und die Jugendgruppen kehrten in ihre Gerätehäuser zurück, wo sie teilweise noch zu kleineren Einsätzen alarmiert wurden, bevor dann nach und nach Nachtruhe einkehrte.

Diese hielt jedoch nur kurz an, denn bereits um 5:00 Uhr schrillte bereits bei einigen Jugendgruppen der Piepser zum ersten Einsatz des Tages. Und um 5:30 Uhr hieß es dann erneut Vollalarm. Dieses Mal ging es ins Boller Industriegebiet, wo man sich unter dem Einsatzstichwort „Vermisste Personen in Waldgebiet nach Gewittersturm“ zu einem großangelegten Sucheinsatz versammelte. Nach einer kleinen Stärkung mit Butterbrezeln und Getränken, erfolgte die Ein- und Zuteilung der Suchgebiete, wobei Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz durch die Malteser Rettungshundestaffel Rottweil unterstützt wurden. In insgesamt drei größeren Waldflächen warteten sechs Komparsen – durch das Schminkteam des Jugendrotkreuzes mit entsprechenden Verletzungs- und Krankheitsbildern präpariert – auf ihre Rettung. Und so stapften dann nach einer entsprechenden Einweisung mit und durch die Hundeführer über einhundert Suchhelfer mit insgesamt vier Suchhunden durch die Gebiete, machten nach und nach die Verletzten ausfindig und stellten deren Versorgung und den Abtransport durch das Jugendrotkreuz sicher. Dabei war vor allem die Kommunikation sowohl innerhalb der Suchmannschaften als auch mit der Einsatzleitung, die zentral den Sucheinsatz koordinierte, von entscheidender Bedeutung, was aber von allen bestens bewältigt wurde. So fiel auch die Einsatznachbesprechung entsprechend positiv aus, wobei sich auch die Mitglieder der Suchhundestaffel mehr als zufrieden zeigten, da ihnen ein solch großangelegtes Szenario eher selten ermöglicht wird und daher eine willkommene Übung darstellte. Und auch die Hunde durften sich über die großzügig verabreichten Streicheleinheiten freuen.

Im weiteren Verlauf des Tages gab es dann noch viele weitere Einsätze für die Jugendgruppen und das Jugendrotkreuz, bei denen auch immer wieder zahlreiche Zuschauer begrüßt werden konnten. Das motivierte natürlich zusätzlich, was man den Jugendlichen sichtlich anmerkte und für so manch stolz geschwellte Brust sorgte.

Entsprechend ließ man sich auch nach getaner Arbeit die Mahlzeiten schmecken, die man zwischen den Einsätzen und Gerätediensten gemeinsam vor- und zubereitete. Natürlich blieb auch immer Zeit für gemeinsame Gruppenspiele und -aktivitäten, wobei auch das ein oder andere Nickerchen abgehalten wurde, um nach oder vor den Einsätzen wieder Kraft zu tanken.

Aber auch der schönste 24-Stunden-Dienst ist irgendwann mal zu Ende, weshalb man ans Aufräumen und Zusammenpacken ging, bevor dann um 17:00 Uhr ein letztes Mal der Piepser zum Einsatz rief. Unter dem Einsatzstichwort „Bereitstellung Hochwassereisatz“ versammelte man sich am Feuerwehrhaus in Oberndorf, wo man gemeinsam zur Entgegennahme des Einsatzbefehls antrat. Glücklicherweise konnte Jugendfeuerwehrwart Thomas Luthardt jedoch Entwarnung geben; die Hochwasserlage hätte sich spontan entspannt und man könne von dem Füllen von Sandsäcken absehen – was bei dem ein oder anderen hörbar für Erleichterung sorgte. Daher blieb nur noch, sich bei allen Beteiligten für den reibungslosen und vor allem verletzungsfreien Ablauf zu bedanken, bevor dann der 24-Stunden-Dienst offiziell für beendet erklärt wurde und man die Ereignisse beim anschließenden gemeinsamen Vesper Revue passieren ließ.

Der Ausschuss der Jugendfeuerwehr Oberndorf a. N. bedankt sich bei der Wehrführung, allen beteiligten aktiven Kameraden sowie sonstigen Unterstützern und Firmen, die ihre Objekte für die Übungseinsätze zur Verfügung gestellt oder anderweitig zum Erfolg des 24-Stunden-Dienstes haben, recht herzlich, ebenso wie bei der Bevölkerung für das Verständnis und das Zuschauen.

Fotos: Jugendfeuerwehr Oberndorf

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