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Dachstuhlbrand auf dem Sulgen – schlechte Wasserversorgung und starker Wind erschweren den Einsatz

Am Samstag, den 13. März 2021, um 17:11 Uhr, alarmierte die integrierte Leitstelle Rottweil die Feuerwehr Schramberg mit den Einsatzabteilungen Schramberg und Sulgen sowie der zentralen Feuerwehrwerkstatt des Landkreis Rottweil und den Kreisbrandmeister in die Bergstraße im Ortsteil Sulgen. Dort brannte der Dachstuhl eines Einfamilienhauses. Schon auf der Anfahrt konnten eine starke Rauchentwicklung sowie Feuerschein wahrgenommen werden.

Bereits nach wenigen Minuten trafen die ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle ein und umgehend wurde ein Innenangriff unter Atemschutz eingeleitet – laut Aussagen von Passanten und Anwohnern befanden sich zum Zeitpunkt glücklicherweise keine Personen mehr im Gebäude. Um sicherzugehen, suchte ein weiter Trupp das Gebäude nach Personen ab und konnte in einer Einliegerwohnung in den Kellerräumen eine Person ausfindig machen. Für sie bestand jedoch zu keiner Zeit Gefahr.

Mit mehreren Trupps wurde, unter Atemschutz, eine Brandbekämpfung im Dachstuhlbereich durchgeführt. Auf Grund der starken Rauchentwicklung mussten sich die Trupps mit einer Sichtweite von nur wenigen Zentimetern im Dachstuhl vorarbeiten, um an den Brandherd zu gelangen. Parallel hierzu wurde im Außenbereich ein Löschangriff mit der eingetroffenen Drehleiter vorbereitet.

Aus dem Drehleiterkorb wurde das Dach um den brennenden Kamin abgelöscht, was sich als sehr schwierig erwies. Das mit Schindeln besetzte Dach bot den Einsatzkräften keine Möglichkeit unter die Dachhaut zu gelangen. So wurden mit Hilfe eines Einreißhakens mehrere Öffnungen in der Dachhaut geschaffen, durch die es schlussendlich gelang, das Feuer zu bekämpfen. Jedoch behinderte auch starke Winde an der Einsatzstelle die Löscharbeiten, da das Feuer immer wieder durch jene neu auffachte, woraufhin sich das Feuer immer weiter im Dachstuhl ausbreiten konnte. Auch dichter, schwarzer Rauch drang aus dem Dachstuhl, bevor das Feuer im Firstbereich auf die andere Dachseite übergriff. Aus taktischen Gründen wurde daraufhin die Drehleiter auf die gegenüberliegende Gebäudeseite platziert.

Nur durch einen beherzten und massiven Einsatz im Innenangriff sowie das gezielte Öffnen des Daches gelang es den Einsatzkräften, die Lage mit äußerst schwierigen Rahmenbedingungen in den Griff zu bekommen und ein vollständiges Durchzünden des Dachstuhls zu verhindern.

Auf Grund der sehr schlechten Wasserversorgung an der Einsatzstelle musste über mehrere hundert Meter und einem deutlichen Höhenunterschied mithilfe mehrerer Tragkraftspritzen eine Wasserversorgung aus einem Neubaugebiet aufgebaut werden.

Im weiteren Verlauf konnte der Dachstuhl entraucht werden und mittels Wärmebildkamera Glutnester ausfindig gemacht werden, die dann gezielt abgelöscht werden konnten.

Die ebenfalls alarmierte zentrale Schlauchwerkstatt versorgte direkt vor Ort die Einsatzkräfte mit frischen Atemschutzgeräten, die Atemschutzflaschen wurden ausgetauscht und Schlauchmaterial wurde bereitgestellt. Insgesamt wurden 28 Masken, 16 Pressluftatmer, 34 Flaschen, 80 Schläuche und 14 Satz Einsatzkleidung durch die zentrale Feuerwehrwerkstatt ausgetauscht. Die Feuerwehr war mit rund 50 Einsatzkräften und 13 Fahrzeugen vor Ort.

Neben der Feuerwehr war auch der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen und dem organisatorischen Leiter Rettungsdienst vor Ort – auch die DRK-Bereitschaft Sulgen wurde alarmiert, sie bauten eine Verpflegungsstation für die Einsatzkräfte auf. Hier wurden neben warmen und kalten Getränken auch ein Vesper angeboten, das durch Kräfte der Feuerwehr organisiert wurde.

Nach gut 6 Stunden war der Einsatz für die Feuerwehr beendet, die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

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